Holger Badstuber

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City bestraft Bayern: Wer mich umhaut und was ich Upamecano rate

Dayot Upamecano (l.) im Duell mit Tor-Maschine Erling Haaland von Manchester City.

Servus Fußball-Freunde!

Mei o mei, ist das ein heftiges Ergebnis für ein Hinspiel im Viertelfinale der Champions League!

Der FC Bayern hat bei Manchester City zwar nicht auf ganzer Linie enttäuscht, die Kräfteverhältnisse werden durch das 0:3 dennoch nicht ganz widergespiegelt. City hatte zu Recht gehörig Respekt vor Bayern.

Ich kann Thomas Tuchel in gewisser Weise verstehen, wenn er sagt, dass er zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft war, denn Bayern hat vieles gut gemacht. Die zweite Halbzeit war ausgeglichen mit vielen Torchancen. Da wäre der Ausgleich definitiv möglich gewesen. Trotzdem: Ein Gegner wie ManCity nutzt jede kleine Schwäche, die sich bietet. Da hat sich der FC Bayern angreifbar gemacht.

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Das 0:2 nach dem Fehler von Dayot Upamecano, der den Ball leichtfertig verliert, hat Bayern den Zahn gezogen. Das darf ihm auf diesem Niveau nicht passieren! Ich erinnerte mich an eine Lehrstunde in meiner Bayern-Jugend, als mir ein ehemaliger Top-Verteidiger und CL-Gewinner nach einem Spiel folgende Frage stellte: "Holger, was ist das schwierigste Spiel?", hatte er mich gefragt und ich musste überlegen. Er lieferte die Antwort dann gleich hinterher: "Das einfache Spiel! Das einfache Spiel ist das schwierigste." Es war Thomas Linke.

Diesen Leitsatz habe ich als Innenverteidiger oft befolgt - und an diesem sollte sich Upamecano künftig auch orientieren, wenn er konstant auf hohem Level spielen möchte.

Nicht das erste Mal bei Upamecano

Warum spielte er nicht den einfachen Ball? Wieso ging er ins provokante Dribbling? Es war bekanntlich nicht das erste Mal, dass ihm ein spielentscheidender Fehler unterlief. Wenn er die einfachen Lösungen nicht sieht, wird er immer ein Unsicherheitsfaktor bleiben.

Upamecano muss sich mit dieser Kritik jetzt auseinandersetzen, ein einfaches, klares Spiel ausführen, um die Linien zu überspielen. Nur so wird er sich verbessern.

Was nach dem Dienstagabend auch klar sein dürfte, ist, dass ein System bei Bayern ohne Mittel- beziehungsweise Stoßstürmer, nicht wirklich funktioniert. Gnabry sollte den Ausfall von Choupo-Moting kompensieren, kam aber überhaupt nicht ins Spiel, auch weil es nicht seine Position ist. 

City dagegen ist eingespielt und in Top-Form. Der Kern der Mannschaft ist seit einigen Jahren zusammen, das Gebilde hat Struktur. Pep Guardiola hat es hinbekommen, dass die Achse mit Ederson, Dias, Stones, Rodri, Silva, De Bruyne funktioniert. Vorne ist Haaland das Puzzleteil, das in den vergangenen Jahren gefehlt hat.

Was denkst du über die Leistung des FC Bayern? Wird Pep Guardiola den Henkelpott holen? Gefällt dir #HBlog28 grundsätzlich? Hast du Themenvorschläge? Schreibe mir gerne bei Twitter, Instagram, Facebook oder einfach hier unten in die Kommentare.

Wobei, Rodri hat mich mit seiner Leistung regelrecht umgehauen. Von seinem herausragenden Hammer zum 1:0 abgesehen, war er einfach fantastisch. Er hält die Balance und seine Position im defensiven Mittelfeld, er stopft Löcher, führt Zweikämpfe vorbildlich und füllt auf, wenn ein Innenverteidiger vorrückt. Überhaupt, dass mit Aké, Akanji, Stones und Dias insgesamt vier Innenverteidiger gleichzeitig auf dem Feld standen, darf als neue Innovation von Pep gesehen werden. Sehr interessant! Sie variieren gerade beim Spielaufbau mit dem Wissen um die gegnerischen vorderen Linien und mit der Positionierung von Stones, der als zweiter Sechser agiert und anspielbar ist.

Bayern hat nur noch eine Chance

Für das Rückspiel gibt es mit City nun einen klaren Favoriten. Bayern bleibt nichts anderes übrig, als von vorneherein aufs Ganze zu gehen. Ein schnelles Tor, das Publikum mitnehmen, dann ist in der Allianz Arena noch etwas möglich. Der FC Bayern hat Qualität und die Gewissheit, dass sie sich selbst gegen ein Team wie ManCity Chancen erspielen können.

Also, niemals aufgeben.

Bis Dahin!
Euer Holger

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